Muztagh Ata - Vater der Eisberge

Die Besteigung mit fairen Mitteln

 

Im äußersten Westen Chinas, in der Provinz Xinjiang, befindet sich neben der legendären Seidenstraße, ein mächtiger Himalayagigant, der "Muztagh Ata" (7.546 m), auch "Vater der Eisberge" genannt. Dieser Berg stellt für unser sächsisches Expeditionsteam eine große Herausforderung in den Jahren 2008 / 2009 dar. Ab Ende Mai diesen Jahres soll für uns die erste Besteigung zum Gipfel des Muztagh Ata mit fairen Mitteln (ohne Zuführung von künstlichem Sauerstoff) starten.

Von Pakistan aus soll die Anreise über den legendären Karakorum Highway, vorbei am Nanga Parbat 8.123 m, zur chinesischen Grenzstation durch ein Sperrgebiet erfolgen. Nach der Überquerung der höchsten Grenzstation der Welt, dem Kunjerab Pass 4.900 m, führt die Seidenstraße hinunter in das Tarimbecken nach Kashgar (chin. Provinz Xinjiang). Hier werden alle Genehmigungen von den chinesischen Behörden überprüft bevor es in das kleine Bergdorf Subash weitergeht.

Ein seltener Anblick wird sich hier vor der mächtigen Kulisse des fast 8000 m hohen Muztagh Ata bieten, denn oft warten hier unzählige Kameltreiber und ihre Tiere zur Verladung des gesamten Expeditionsgepäcks, welches ins Basislager getragen werden soll. Dann heißt es bestmöglich Akklimatisieren um die Risiken einer Höhenkrankheit zu minimieren. Ein ganzer Monat steht dann für die Besteigung und Routenvermessung zur Verfügung. Diese Expedition ist für uns die Grundvoraussetzung für einen spektakulären Rekordversuch welcher im Jahr 2009 stattfinden soll. Nähere Einzelheiten dazu plaudern wir derzeit jedoch noch nicht aus, diese werden auch aus organisatorischen Gründen erst kurz vor dem Start im kommenden Jahr öffentlich bekannt gegeben.

Sie dürfen gespannt sein, denn zu dieser interessanten Bergexpedition mit Anreise durch die Himalayaregionen Pakistans wird es ab September 2008 eine neue Multimedia – Show geben, welche den Namen "Muztagh Ata - Vater der Eisberge" tragen wird.

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Expeditionsbericht - Neuschnee verhindert Gipfelsturm

Die neuesten Nachrichten über die Sicherheitslage in Pakistan berichten über einen Bombenanschlag an der dänischen Botschaft in Islamabad mit Toten und Verletzten. In Pakistan heißt es dann Revanche bezüglich der Mohamedkarikaturen der dänischen Presse.

Mit 300 kg Gepäck geht unsere holperige Fahrt durch die mächtigen Berge des Karakorum Himalayas, entlang der alten Seidenstrasse, durch die engen Täler. Der Indus türmt glänzende Sandbänke an seinen Ufern zu langen Stränden auf. Und urplötzlich nimmt der Nanga Parbat mit seinen 8.123 m Höhe die azurblaue Himmelsscheibe ein. Der Berg erscheint vom Industal aus gesehen so hoch, als würde er die Sterne berühren. Nach einer 7 Tage dauernden Anreise auf dem legendären Karakorum Highway steilt sich die Strasse durch ein Sperrgebiet hinauf zum höchsten Grenzpass der Welt, dem Kunjerab mit 4.800 m Höhe. In diesen Tagen ist die Einreise nach China über Land sehr schwierig, wegen den olympischen Spielen, den Tibetausschreitungen und der Erdbebenkatastrophe. Mit der Hilfe unseres Kontaktmannes jedoch lassen uns die chinesischen Beamten passieren. Von der Stadt Tashkorgan aus geht unsere Fahrt weiter in das kleine Kirgisendorf Subax, am Fuße des „Muztagh Ata“, dem Vater der Eisberge. Die wüstenartige Landschaft ist mit saftig grünen Wiesen durchzogen, auf denen vereinzelt Jurten und Yakherden zu sehen sind. Unser gesamtes Gepäck wird auf Kamele verladen, ein krotesker Anblick mit riesigen Gletscherbergen im Hintergrund. Ungefähr 4 Stunden dauert der Anmarsch ins Basislager, auf 4.500 m Höhe.

Es dauert Stunden bis unser Basislager mühevoll eingerichtet ist. Kaum angekommen gibt es mitten in der Nacht, um 1.00 Uhr viel Aufregung. Riesige Wassermassen stürzen auf einmal die Hänge des „Muztagh Ata“ hinab und überspülen das Basislager, so dass wir sofort das gerade eingerichtete Lager evakuieren und an anderer, sicherer Stelle wieder neu aufbauen müssen. Von hier aus wollen wir unseren Berg im Alpinstil und ohne Zufuhr von künstlichem Sauerstoff besteigen. Schritt für Schritt richten wir in den folgenden Tagen die einzelnen Hochlager ein und akklimatisieren dabei. Der ständige Auf- und Abstieg führt uns immer wieder durch gewaltige Gletscherbrüche und Spalten. Das Wetter ist extrem wechselhaft und nicht selten steigen wir im dichten Nebel und Schneesturm zu unseren Hochlagern auf.

Nach über 2 Wochen am Berg sind wir im Lager 3 auf 6.800 m angekommen und wollen in den frühen Morgenstunden endlich den Gipfelsturm wagen. Leider konnte Peer seine schlimme Erkältung nicht mehr auskurieren und muss mit dem ersten Morgenlicht sofort absteigen. Wir schauen aus dem Zelt und erkennen nichts außer tiefem Neuschnee in allen Richtungen. In nur einer Nacht hat es einen halben Meter geschneit. Gil und Lutz steigen bei minus 25 Grad Celsius trotzdem auf und bleiben auf 7.100 m Höhe mit ihren Schneeschuhen einfach im Pulverschnee stecken. Es gibt auch für Gil und Lutz keine Chance bei diesen Verhältnissen den Gipfel in diesem Jahr zu erreichen.

Gemeinsam bauen wir die Hochlager ab und kehren unter großer Kraftanstrengung im Schneesturm zurück ins Basislager. Die Vorbereitungen für unseren Welt-Rekord-Versuch im Jahr 2009, am „Muztagh Ata“ sind trotzdem erfolgreich verlaufen. Weitere Planungen für die kommende Unternehmung werden in Deutschland zu Ende geführt.

Gil & Peer

Impressionen

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